ZB MED News 506 - Fuenf Millionen Zeitschriftenartikel

Dr. Oliver Obst obsto at uni-muenster.de
Fre Apr 11 13:48:02 CEST 2008


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   * ZB MED News 506 - Fuenf Millionen Zeitschriftenartikel *
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 1 Fuenfmillionste Nutzung eines Zeitschriftenartikels
 2 Online-Ressource der Woche: Neue Springertitel im April
 3 Ich haette da mal eine Frage ... Warum gedruckte Zeitschriften?
 4 Herold auf PDA: Neue Version kurz vor Fertigstellung
 5 Neue Datenbank: Encyclopedia of Life Sciences 
 6 Newsfeeds von wiss. Nachrichten und Sendungen
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1 Fuenfmillionste Nutzung eines Zeitschriftenartikels
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Mit Gruendung der Medizinbibliothek im November 1993 konnten Artikel 
aus Fachzeitschriften in gedruckter Form gelesen, kopiert oder ueber 
die Fernleihe bestellt werden. 1997 kam die Nutzung durch 
elektronische Zeitschriften hinzu, den Anfang machten Elsevier und 
Springer. Statistisch wurde seitdem auch der Artikel-"Download" 
akribisch erfasst. Gerade letztere Nutzungsart explodierte aufgrund 
des komfortablen Zugangs foermlich und liess die anderen 
Zugriffsformen schnell hinter sich. Anfang April wurde nun der 
fuenfmillionste Artikel insgesamt aus dem Bestaenden der Bibliothek 
genutzt - 88% davon waren PDF-Dokumente von Online-Zeitschriften, 10% 
wurde in der ZB Med gelesen oder kopiert und 2% wurden ueber die 
Fernleihe (sei es der Rote Leihschein oder subito) aus anderen 
Bibliotheken beschafft.  

Seit 1993 wurden nun insgesamt fuenf Millionen Artikel 
heruntergeladen. Haette man - z.B. als Privatperson - jeden Artikel 
einzeln bezahlen muessen, waeren Kosten in Hoehe von bis zu 150 Mio. 
Euro entstanden.

http://wwwneu.uni-muenster.de/ZBMed/aktuelles/843
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2 Online-Ressource der Woche: Neue Springertitel im April
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    * `Einhundert Meisterwerke der Psychotherapie´ von Pritz, Alfred
    * `Neue Trends zu G-CSF in der Onkologie Neue Trends zu 
Granolozyten-koloniestimulierenden Faktoren (G-CSF) in der Onkologie´ 
von Ehninger, Gerhard; Soelch, J.-P.; Welte, Karl
    * `Operative Dermatologie´ von Petres, Johannes; Rompel, Rainer
    * `Paediatrie´ von Lentze, Michael J.; Schaub, Juergen; Schulte, 
Franz-Josef; Spranger, Juergen
    * `Pharmamarketing´ von Trilling, Thomas
    * `Sportkardiologie´ von Kindermann, W.; Dickhuth, H.-H.; Niess, 
A.; Roecker, K.; Urhausen, A.
    * `Praxisleitfaden PPiA´ von Lindel, Birgit; Sellin, Ina 

Alle 500+ Springer e-Books finden Sie unter dieser Adresse oder in 
den Beitraegen dieses Weblogs. Im OPAC, dem Buchkatalog der 
Universitaetsbibliothek, kann man bei Suchen auch schon mal auf 
Onlinebuecher stossen, gezielte Einschraenkungen nach diesem Medium 
sind jedoch nicht moeglich. Zugaenglich sind diese Buecher nur im 
Hochschulnetz der Universitaet.

http://wwwneu.uni-muenster.de/ZBMed/aktuelles/848
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3 Ich haette da mal eine Frage ... Warum gedruckte Zeitschriften?
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FRAGE:
Die ZB Medizin abonniert rund 500 lfd. Printzeitschriften und ca. 
2.000 Onlinezeitschriften aus dem Fachgebiet Medizin. Ich kenne heute 
eigentlich keinen Wissenschaftler, der noch komplett eine Zeitschrift 
von vorne nach hinten studiert. Die Inhalte sind dafuer zu heterogen, 
der Zeitaufwand ist zu gross. Stattdessen werden nach einer 
Onlinerecherche (meist in Pubmed) gezielt diejenigen Artikel aus 
Onlinezeitschriften aufgerufen und gelesen, die man benoetigt. Ich 
denke, dass auf eine weitere Anschaffung von Printzeitschriften 
verzichtet werden kann, ohne die Literaturversorgung zu 
beeintraechtigen. Diese sollte zu einem erheblichen Einspareffekt 
fuehren.

ANTWORT:
Sie haben mit Ihrer Bedarfsanalyse vollkommen Recht: Es ist ein 
echter Luxus geworden, noch Print-Journale zu lesen. Online-Journale 
sind wesentlich einfacher zu nutzen, was sich auch in den Jahr um 
Jahr steigenden Zugriffszahlen zeigt: Insgesamt gehen 98% der Nutzung 
auf Online-Zeitschriften, 1% auf Print-Zeitschriften und 0,8% auf die 
Fernleihe.

Sie ziehen aber eine falsche Schlussfolgerung aus dieser Tatsache: 
Paradoxerweise werden Printzeitschriften fuer den Onlinezugriff 
benoetigt - zumindestens einige. Und Einsparpotenziale gibt es schon 
lange nicht mehr - aufgrund des sinkenden Etats (auf real 40% seit 
2000) spart die Bibliothek bereits seit Jahren in allen Bereichen - 
bis hin zu einem kompletten Bucherwerbungsstop (s.o.).

1. Die Zahl der Printzeitschriften wurde in den letzten Jahren 
kontinuierlich und systematisch reduziert.
2. Man kann zur Zeit jedoch aus einigen Gruenden nicht auf saemtliche 
Printzeitschriften verzichten:

      a) Viele Verlage bieten nur Kombi-Abos an, d.h. zu der 
         elektronischen Zeitschrift erhaelt man die gedruckte 
         dazugeliefert - ob man will oder nicht.
      b) Kombi-Abos sind wegen der geringeren Mehrwertsteuer von 7% 
         oft preiswerter als rein elektronische Abos.
      c) Darueber hinaus ist die Langzeitverfuegbarkeit der 
         elektronischen Abonnements zur Zeit nicht ausreichend 
         gewaehrleistet, so dass es ganz sinnvoll erscheint, wenn 
         einige der wichtigsten Titel auch noch in gedruckter Form 
         vorhanden sind. Die ZB Med nimmt aus Kostengruenden noch 
         nicht an perpetual archives wie z.B. Portico teil.
3. Die Zweigbibliothek Medizin hat als erste Bibliothek in 
Deutschland bereits komplett auf elektronische Abos umgestellt. D.h. 
alle Zeitschriften liegen seit dem 1.1.2007 in elektronischer Form im 
Hochschulnetz vor. Dabei musste nur auf ganz wenige Zeitschriften 
verzichtet werden, die nur in Print und nicht Online vorlagen. Die 
Anzahl solcher Titel schrumpft jedoch stark. 

Resuemee: Es gibt keine einzige Printzeitschrift in der ZB Med, die 
zugunsten einer Einsparung abbestellt werden koennte. Selbst wenn: 
Die Umstellung auf ein Online-Abo wuerde mindestens genausoviel 
kosten wie das Print-Abo. Es gibt also keine Einsparpotentiale, wie 
in der Fragestellung suggeriert. Die wenigen noch abonnierten 
Printzeitschriften (70% weniger als 1998) werden schrittweise 
reduziert (s.o.). Bei jeder Zeitschrift prueft die Bibliothek genau 
den Bedarf und den kostenguenstigsten Zugang.

http://wwwneu.uni-muenster.de/ZBMed/aktuelles/842
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4 Herold auf PDA: Neue Version kurz vor Fertigstellung
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Die berichteten Unzuverlaessigkeiten bei Mobipocket, dem bisherigen 
Monopolanbieter des Herold - Innere Medizin fuer PDA, haben sich nun 
zu einer Kommunikationsverweigerung ausgeweitet. Keine unserer 
Anfragen - egal ob direkt oder ueber den Autor, ob per Telefon oder 
per Email - wurde beantwortet, so dass wir von einer weiteren 
Zusammenarbeit mit dieser Firma absehen (mussten).

Es gibt aber eine neue, hoffnungsvolle Entwicklung: Ein Team um Autor 
Dr. Herold hat einen eigenen e-Book-Reader entwickelt, um unabhaengig 
von Mobipocket zu sein. Dieser Reader ist nun fertiggestellt und wird 
bereits getestet. Wir bemuehen uns um Lizenzen zu diesem neuen 
Produkt und informieren Sie, sobald diese eingetroffen sind.

http://wwwneu.uni-muenster.de/ZBMed/aktuelles/841
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5 Neue Datenbank: Encyclopedia of Life Sciences
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Die Encyclopedia of Life Sciences ist eine der groesssten 
Wissensdatenbanken in den Biowissenschaften. Die Enzyklopaedie 
enthaelt 4.200 Artikel von fuehrenden Wissenschaftlern zu den 
Kerngebieten Biochemie, Zellbiologie, Klinische Medizin, Ökologie, 
Evolution, Genetik, Immunologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, 
Pflanzenkunde und Virologie. Umfangreiche Tabellen, Illustrationen 
und Bilder sowie Querverweise und Links dienen als Ergaenzung.

http://wwwneu.uni-muenster.de/ZBMed/aktuelles/812
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6 Newsfeeds von wiss. Nachrichten und Sendungen
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Kurzanleitung: Wie kann ich diese Newsfeeds benutzen?

1. Installieren Sie einen RSS-Reader auf Ihrem PC. Eine Auswahl an 
Software finden Sie unter http://www.rss-verzeichnis.de
Kopieren Sie den RSS-Link und fuegen ihn in Ihren RSS-Reader ein

2. Oder besorgen Sie sich einen kostenfreien Account bei 
http://www.bloglines.com und fuegen dort den RSS-Link unter "Feeds" 
ein

3. Oder lesen Sie alle Newsfeeds bequem unter folgender Adresse: 
http://www.google.com/reader/shared/user/10834370393121020729/label/me
dizin-news
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ZEIT-Gesundheit
http://newsfeed.zeit.de/gesundheit/index
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ZEIT-Wissen
http://newsfeed.zeit.de/wissen/index
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Der Spiegel - Wissenschaft
http://www.spiegel.de/schlagzeilen/rss/0,5291,24,00.xml
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FAZ-Wissen
http://www.faz.net/s/Rub7F4BEE0E0C39429A8565089709B70C44/Tpl~Epartner~
SRss_.xml
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wissenschaft.de
http://www.wissenschaft.de/rss/1.0/news.rdf
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idw Online (Informationsdienst Wissenschaft)
http://tinyurl.com/2caqe8
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medinfo Weblog
http://medinfo.netbib.de/wp-rss2.php
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ALLE ZUSAMMEN UND NACH MEDIZIN GEFILTERT: 

http://feeds.feedburner.com/MedizinNews
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